So trifft Kants Spott über die Unmündigkeit seiner Zeitgenossen partiell Männer, aber generell Frauen. Von ihm meint man heute, daß er zwar alles gewußt habe, was zwischen dem gestirnten Himmel über uns und dem moralischen Gesetz in uns vorkommt, aber von den Frauen
»wie ein ordinärer Propagandist des Antifeminismus« (Hanna Wolff) geredet habe.«
Und zu seiner Zeit konterte gleich sein Gegenspieler, der Philosoph Hamann:
»Die selbst verschuldete Unmündigkeit ist ein ebenso schiefes Maul, als er dem ganzen schönen Geschlecht macht, und das meine 3 Töchter nicht auf sich sitzen lassen werden.«
Von Frauen hielt Kant nicht viel:
»Als ich jung war und eine Frau brauchen konnte, konnte ich keine ernähren. Als ich alt war und eine ernähren konnte, konnte ich keine gebrauchen.«
. . .
Chancen zu Mündigkeit hat also zunächst der Mann und zwar der Mann der Oberschicht, sofern er »Mut« hat die Koventionen zu verlassen. »Mündigkeit« hat Elitäres an sich. Verstand, Logik, Durchsetzungskraft, die Einsamkeit des Mutes, die Isolierung von andern wird gefordert.
Wir würden sie heute als sogenannte typische männliche Verhaltensweisen bezeichnen, die in Gegensatz zu den sogenannten weiblichen Verhaltensweisen wie Anpassung, Zuordnung, Toleranz, Gemeinschaftssinn und Spontaneität stehen. Die Frauenfeindlichkeit Kants ist nicht nur ein persönliches Kuriosum, sondern scheint auch an den patriarchalischen Wertmaßstäben seiner Zeit orientiert zu sein.
Hauptwörter die Anpassung adaptation, flexibility |
Zeitwörter bezeichnen mark, indicate Andere Wörter ebenso . . . als just as (A) as (B) |
*on der gestirnte Himmel see “Kant touch this“. (N.B. the inscription has the more poetic form bestirnte)