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Posts Tagged ‘demythologizing’

8 June 1944 to Eberhard Bethge from Tegel (10 of 10)

Bultmann scheint nun Barth’s Grenze irgendwie gespürt zu haben, aber er mißversteht sie im Sinne der liberalen Theologie, und verfällt daher in das typisch liberale Reduktionsverfahren (die “mythologischen” Elemente des Chritentums werden abgezogen und das Christentum auf sein “Wesen” reduziert).  Ich bin nun der Auffassung, daß die vollen Inhalte einschließlich der “mythologischen” Begriffe bestehen bleiben müssen-das Neue Testament ist nicht eine mythologische Einkleidung einer allgemeinen Wahrheit!, sondern diese Mythologie (Auferstehung etc.) ist die Sache selbst!-aber daß diese Begriffe nun in einer Weise interpretiert werden müssen, die nicht die Religion als Bedingung des Glaubens (vgl. die peritome bei Paulus!) voraussetzt.

. . .

Die Mündigkeit der Welt . . . wird nun wirklich besser verstanden, als sie sich selbst versteht, nämlich vom Evangelium, von Christus her.

Hauptwörter

die Auffasung opinion, interpretation
die Auferstehung resurrection
die Bedingung condition
die Einkleidung clothing
der Glauben faith
die Grenze boundary, limitation
der Inhalt contents
die Mündigkeit maturity, adulthood
das Rekuktionsverfahren process of reduction
die Sache selbst the thing itself
das Verfahren procedure, process
die Wahrheit truth
das Wesen essence
die Weise manner, way
peritome circumcision (Greek)

Zeitwörter

abziehen, abgezogen take off, subtract, strip off
bestehen consist, survive
bleiben remain
spüren, gespürt feel
verfallen in fall (back) into
voraussetzen require, presuppose

Andere Wörter

allgemein general, universal
einschließlich including
irgendwie somehow
vgl.  vergleichen compare (cf.)
von . . . her from the point of view of . . .
wirklich really

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Bonhoeffer to Bethge 5 May 1944

Noch ein paar Wörte zu den Gedanken über die “Religionslosigkeit”.  Du erinnerst Dich wohl des Bultmann’schen Aufsatzes über “Entmythologisierung des Neuen Testaments”.

Meine Meinung dazu würde heute die sein, daß er nicht “zu weit”, wie die meisten meinten, sondern zu wenig weit gegangen ist.

Nicht nur “mythologische” Begriffe wie Wunder, Himmelfahrt etc. (die sich ja doch nicht prinzipiell von den Begriffen Gott, Glauben etc. trennen lassen!), sondern die “religiösen” Begriffe schlechthin sind problematisch.  Man kann nicht Gott und Wunder voneinander trennen (wie Bultmann) meint), aber man muß beide “nicht-religiös” interpretieren und verkündigen können.  Bultmann’s Ansatz ist eben im Grund doch liberal (d.h. das Evangelium verkürzend), während ich theologisch denken will.

Hauptwörter
der Aufsatz essay
der Ansatz approach
der Begriff concept
die Entmythologisierung demythologizing
der Gedanke thought, idea, thinking
der Glaube faith
die Himmelfahrt the Ascension
die Meinung opinion
das Wunder miracle

Zeitwörter
gehen, ist gegangen go
meinen think

trennen separate, detach; sich trennen lassen may be separated
verkündigen proclaim, preach
werden become; würde … sein would be

Andere Wörter
Bultmann’sch Bultmann’s
dazu to that, on that
eben only, just
schlechthin absolutely, as such
verkürzend abridged
voneinander from each other
zu weit too far; zu wenig weit not far enough

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